
“Von jedem Punkte der Stadt aus nimmt wohl gerade die Nordkette eine besondere Stellung ein – wie ein Wächter der Stadt wirkt sie aus der Ferne und doch jeder Tourist ist von ihrem Anblicke gefangen und möchte deren herrliches Panorama nicht missen.”
Im Februar 1906 wurde mit dem Bau der Hungerburgbahn der erste direkte Zugang zur Hungerburg ermöglicht. Vorbild des Projektes waren diverse Schweizer Standseilbahnen, hauptsächlich die Stanserhornbahn.
Nach nur 7 Monaten Bauzeit, wurde am 12. September 1906 die Hungerburgbahn in Betrieb genommen. In den damals 5 Abteilen konnten 300 Personen pro Stunde transportiert werden – zum Vergleich, heute sind es 1200 pro Stunde.
Der nächste große Schritt, die Errichtung der Nordkettenbahnen wurde schon 1906 angedacht, konnte aber durch den Ersten Weltkrieg nie realisiert werden. Erst in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts wurde das Projekt wieder aufgegriffen. Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben, mit der Forderung eines “modernen Gebäudes, das eine Symbiose zwischen Natur und Technik” darstellen sollte.
Schlussendlich wurde dieses durch den Jungarchitekten Franz Baumann im Juli 1927 umgesetzt.

Pionierleistungen
Echte Helden waren Teil dieses großen Bauprojektes. Für den Transport, vor allem für die Materialseilbahn, wurden Träger aus dem Pinzgau angeworben, welche zweimal täglich mit einer Last von 70kg den Weg zur Seegrube zurücklegten.
Einige Rückschläge, wie ein Brand der Mittelstation, oder Probleme bei der Befestigung der 3er- Stütze wurden bewältigt und so kann die erste Sektion am 8. Juli 1928 erfolgreich in Betrieb genommen werden. Die zweite Sektion, von der Seegrube auf das Hafelekar, folgte dann am 21. Juli 1928. Bereits im Eröffnungsjahr können 122.000 Personen transportiert werden, was auch der Hungerburgbahn einen enormen Zuwachs verschaffte.
Mit dem Aufkommen des Skitourismus wurde nach dem 2. Weltkrieg das Gelände der Nordkette für den Skibetrieb adaptiert. Im Dezember 1947 wird der Seegrubenlift eröffnet und drei Jahre später folgte der Frau-Hitt-Lift.
Sowohl in den 50er und 60er Jahren wurden an den Nordkettenbahnen noch etliche Umbauarbeiten geleistet und die renovierten Anlagen gehen Anfang der 1960er Jahre in Betrieb.
Das 21. Jahrhundert
Im Jahr 2004 wird ein Neubau beschlossen. Priorität hat hier, die denkmalgeschützten Gebäude zu erhalten. Am 22. Dezember 2006 wird die neue Schwebebahn auf die Seegrube eröffnet, gefolgt von der Hafelekarbahn einen Monat später.
Nordkette Führungen – Nordkette. Anno 1928.
Nordkette Führungen – Nordkette. Anno 1928.
Hautnah kann man die Nordkettenbahnen im Zuge des 90-jährigen Jubiläums bei einer unserer kostenlosen Führungen erleben. In die Geschichte der Nordkettenbahnen wird hier noch einmal tief eingetaucht und die Strapazen und Erfolge der damaligen Zeit dem Publikum näher gebracht.
Treffpunkt hierfür ist jeden Freitag von 08.6.-26.10.2018 um 16.30 bei der Hungerburg Talstation Congress.
Infos zu den Führungen gibt es hier: Nordkette Führungen und Ticketinfos hier: Ticketinfos
Für alle die an unserem Seilbahnmuseum interessiert sind, gibt es hier alle Infos: Seilbahnmuseum
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