'Denk nicht sondern schau'
Was haben ein Panoramawanderweg, ein internationales Architektenkollektiv und ein österreichischer Philosoph gemeinsam? Den „Perspektivenweg“ der im September 2017 aus den drei Komponenten Nordkette, Snohetta und Zitaten von Ludwig Wittgenstein auf der Nordkette entstanden ist.
Ein schöner Platz hoch über der Stadt
In weniger als 30 Minuten erreicht man vom Stadtzentrum Innsbrucks den neuen Perspektivenweg. Direkt hinter der Bergstation Seegrube beginnen und enden die verschiedenen Stationen entlang des Wegs, zuerst geht es ein Stück bergab und zum Schluss wieder bergauf. Die Stationen bestehen aus unterschiedlichen Konstruktionen und Sitzobjekten. Zum Verweilen und Nachdenken sollen diese einladen.
Die Philosophie hinter dem Perspektivenweg
Snohetta betrachtet Architektur als gebaute Landschaft, die einen architektonischen Raum definiert, der sich nicht zuletzt gesellschaftspolitisch artikuliert und Möglichkeiten eröffnet.
Diese Philosophie ist auch entlang des Perspektivenwegs erkennbar. Die architektonischen Elemente aus Cortenstahl und Lärchenholz entwickeln sich aus der Landschaft heraus und verschmelzen mit ihr. Sinn der verbauten Elemente ist es, den Besuchern durch gezielte Bewegungen unterschiedliche und neue Perspektiven auf die Landschaften zu ermöglichen.
Raus aus der Stadt, ab in die Sonne
Soweit so gut. In der Theorie habe ich den Perspektivenweg also verstanden. Bauelemente, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen, philosophische Zitate die zum Nachdenken anregen, wunderschöne Plätze, die zum Verweilen, idealerweise in der Sonne, einladen. Ich bin neugierig geworden und möchte mir den Weg aus nächster Nähe anschauen – „Gotta go up“ quasi.
An einem sonnigen Nachmittag steige ich aus der Gondel aus und mache mich gemütlich auf den Perspektivenweg. Mein persönliches Highlight: der große Aussichtssteg und die Sonnenplattformen am großen Stein. Weitere Elemente die mir auf meiner knapp einstündigen Erkundungstour auffallen: Sitzobjekte aller Art. Schöner könnte das Verweilen nicht sein. Ich genieße den Ausblick übers Inntal, die Wälder, die Natur und die Ruhe. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Architektur, Natur, urbane Nähe
Mit dem Perspektivenweg ist neben den denkmalgeschützten Stationen Seegrube und Hafelekar von Architekt Franz Baumann und der von Zaha Hadid vor 10 Jahren entworfenen Hungerburgbahn und ihren Stationen ein weiteres architektonisches Highlight entstanden.
„Mir gefällt‘s“ denke ich mir, als ich entspannt und mit herbstlicher Sonne vollgetankt am Congress aus der Hungerburgbahn aussteige und mich zurück in das alltäglich hektische Gewusel in der Innenstadt stürze.
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